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Vanillin

 

Vanillin - Chemie oder Natur?

Synthetisches Vanillin muß mit entsprechenden Hinweisen versehen sein

Das Aroma der Vanille stellt in mannigfachen Süßspeisen die wertgebende Komponente dar, so z.B. in Gebäck, Buttercremes, Speiseeis, Milchspeisen, Pfannkuchen oder süßen Saucen.

Die Vanille ist eine Schlingpflanze aus der Familie der Orchideen, die nur in tropischen Ländern gedeiht. Die Samenkapseln werden noch im unreifen Zustand manuell geerntet, um das Aufplatzen und Herausfallen der wertvollen Körner zu verhindern. Zur Nachreife werden sie in wollene Tücher geschlagen, später eine halbe Minute in kochendes Wasser getaucht und anschließend in der Sonne getrocknet. Hierdurch werden die Aromastoffe der Vanille freigesetzt und die Schoten erhalten ihre schwarzbraune Farbe. Die bei uns beliebteste Sorte ist die Bourbon-Vanille, die u.a. aus Madagaskar geliefert wird. Die Vanillesamen enthalten insgesamt rund 57 verschiedene Aromastoffe - darunter das Vanillin als Hauptaroma.

Das Vanillin sitzt nicht wie man oft meint in dem Vanillemark, sondern in der Schote, die man zum Herausziehen der Würzstoffe immer ganz langsam erhitzen sollte.

Vanillin läßt sich aber auch synthetisch herstellen und ist dadurch um vieles preiswerter und intensiver im Geschmack. Allerdings fehlen dem im Labor nachgebildeten Vanillin die restlichen Aromastoffe der echten Vanille. Lebensmittelzubereitungen, die synthetisches Vanillin enthalten, müssen auch mit entsprechenden Hinweisen wie "mit Vanillin", "mit Vanille-Aroma" oder "mit Vanillegeschmack" gekennzeichnet sein.

Der im Handel erhältliche Vanillin-Zucker ist ein Gemisch aus Rohr- und Rübenzucker und Vanillin.

Der richtige Vanillezucker wird aus Haushaltszucker und fein zerkleinerten Vanilleschoten hergestellt.

Übrigens: Weisen Speisen mit Vanillegeschmack schwarze Pünktchen auf, so ist dies ein Hinweis auf die Verwendung von Vanillemark bzw. echter Vanille.


Quelle: 
Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V. Wo 16/90