Plundergebäcke aus Blätterteig





Plunder und Blätterteig


Jeder Laie wundert sich, dass die Plundergebäcke beim Hineinbeissen so toll splittern und ganz feine Gebäckschichten (Lamellen) sichtbar werden. Doch dies hat einen ganz einfachen Grund:

Durch die Verarbeitung des Hefeteiges (das „Tourieren") werden dampfundurchlässige Schichten in den Teig eingezogen. Beim Backprozeß beginnt der Gärprozeß. Durch die feinen Fettschichten wird der sich bildende Wasserdampf aufgehalten, so daß er nicht entweichen kann. Dadurch entstehen die so toll aussehenden Schichten.

Beim Blätterteig genügen Mehl, Kochsalz und Wasser zur Grundteigherstellung. Zur Verbesserung der Touriereigenschaften und zur besseren Färbung der Gebäcke ist es von Vorteil, etwas Flüssigmalz beizugeben. Wird Teig auf Vorrat produziert, kann zum Schutz des Klebers etwas Säure (Ascorbinsäure, Zitronensäure, Zitronensaft, Essig) oder ein entsprechendes Backmittel zugesetzt werden.

Zur Herstellung von Croissant- und Plundergrundteigen wird zusätzlich zu den erwähnten Rohstoffen Hefe, Zucker, Milch oder einMilchtrockenprodukt und Ei eingesetzt. Um eine grössere Sicherheit und eine bessere Arbeitstoleranz zu erhalten, ist es empfehlenswert, eine für diese Produktgruppe geeignete Vormischung, die zusätzlich gärfördernde und teigstabilisierende Stoffe wie Lecithin, Ascorbinsäure und Enzyme enthält, einzusetzen. Werden die Teiglinge auf Vorrat produziert und gefrostet gelagert, empfiehlt es sich, mit möglichst frischer Hefe und einem speziell für Tiefkühlteiglinge entwickelten Backmittel zu arbeiten.






Rezepte


Blätterteige Plunderteige
Deutscher Blätterteig Deutscher Plunderteig

1000g
100 g
25 g
500 g
700 g

Weissmehl
Margarine
Salz
Wasser
Ziehfettstoff zum Eintourieren

1000g
500 g
100 g
100 g
80 g
20 g
10 g
400 g

Weissmehl
Milch
Eier
Hefe
Zucker
Salz
Malz
Ziehfettstoff

Holländischer Blätterteig Dänischer Plunderteig

1000 g
800 g
25 g
500 g

Weissmehl
Ziehfettstoff, gewürfelt
Salz
Wasser

1000 g
500 g
100 g
100 g
80 g
50 g
20 g
10 g
600 g

Weissmehl
Milch
Eier
Hefe
Zucker
Margarine
Salz
Malz
Ziehfettstoff

Französischer Blätterteig Tourierter Hefesüssteig

800 g
250 g


750 g
500 g

25 g

Ziehfettstoff, gewürfelt
Weissmehl (Mischen für Aussenmantel)
Weissmehl
Wasser (Einschlagteig)
Salz

1000 g
500 g
80 g
80 g
80 g
50 g
20 g
10 g
250 g

Weissmehl
Milch
Zucker
Hefe
Zucker
Eier
Salz
Malz
Ziehfettstoff

Parisergipfelteig  

1000 g
500 g
80 g
50 g

25 g
20 g
10 g
350 g

Weissmehl
Milch
Hefe
Eier
Salz
Zucker
Malz
Ziehfettstoff

 






Herstellung


  • Fett kneten und zu einem Rechteck formen, eventuell mit dem Nudelholz etwas flach rollen.
  • Die Ziehbutter auf den rechteckig ausgerollten Hefeteig legen. Der Hefeteig muß etwa dreimal soll lang ausgerollt sein, wie die Butter breit ist.

  • Fett einziehen, d.h. den Hefeteig so zusammenklappen, dass das Fett vollständig eingehüllt ist.

  • Teig längs ausrollen, dann zusammenlegen

  • Andere Teigende überschlagen.


Dies ist eine "einfache Tour"
Ein Plunderteig besteht aus 2 bis 3 einfachen Touren.






Das Backen und der Backprozess


  • Die verflüssigten Fettschichten isolieren die Teigschichten voneinander.
  • Bei den hefehaltigen Teigen erfolgt durch die Hefebeigabe eine vorrangige biologische Lockerung der Krume, die bei ca. 60°C Krumentemperatur beendet wird.enden
  • Bei Temperaturen über 60°C im Teigling verkleistert die Stärke, und der Kleber gerinnt zugleich.
  • Bei Temperaturen von ca. 97°C verdampft das Wasser aus den Teigschichten.arbeitet
  • Der Wasserdampf hebt mit seinem Innendruck die Teigschichten.Die frisch gebildete Krume verfestigt sich und erhält die typische Struktur.

Tipps für die Praxis:

Teiglinge eher kälter anbacken, damit sie gleichmässig die Temperatur erreichen, die für den physikalischen Trieb notwendig ist.
Während der ganzen Lockerungszeit für eine gute dampfreiche Backatmosphäre sorgen!
Ofentüre während der Lockerungszeit nicht öffen! Durch den Eintritt von Kaltluft fällt der Dampfdruck in den Teiglingen, so dass diese zusammenfallen können.
Nach Abschluss der Lockerung für eine trockene Backatmosphäre sorgen! Die Krustenbildung wird dadurch beschleunigt und verstärkt. Die Gebäcke schnurren dadurch weniger beim Ausbacken.








Das Buch Vom Korn zum Brot (Erleben - begreifen - verstehen) dient als Kopiervorlagen für einen handlungsorientierten u. fächerverbindenden Sachunterricht (1. bis 4. Klasse). Die Kinder lernen die wichtigsten Getreidearten und den Aufbau einer Getreidepflanze kennen. Informationsseiten und detailliert angeleitete Experimente unterstützen sie hierbei. Der Getreideanbau früher und heute wird mithilfe von Bildergeschichten anschaulich vermittelt.

Die "Lernwerkstatt - Vom Getreidekorn zum Brot" erklärt den Schülerinnen und Schülern den Weg vom geernteten Getreidekorn bis zum köstlichen Mehrkornbrot auf dem Frühstückstisch.