Salz

Die Backtechnische Wirkung von Salz, bei der Herstellung von Brot
Das kostbarste aller Edelsteine
Das Kind ungleicher Eltern
Früher ein Luxusartikel...
...heute ein leicht verfügbares, unentbehrliches Produkt
... mit vielseitigen Anwendungsformen
Der Stoff, aus dem das Leben ist
Sole
Siedesalz

 


 

Das kostbarste aller Edelsteine:

Der Chemiker Justus von Liebig beschrieb mit dieser knappen Feststellung, was häufig in Vergessenheit gerät: Ohne Salz gibt es kein Leben.

Das unscheinbare weiße Mineral begleitet die Menschen auf Ihrem Weg durch die Geschichte, ist Opfergabe, begehrtes Handelsgut, Ursache für Kriege, wurde als "weißes Gold" zur Quelle von Wohlstand.

Auch in unserer modernen Welt ist Salz durch nichts zu ersetzen. Kaum ein Bereich des täglichen Lebens, in dem es uns – offen oder unerkannt – nicht begegnet.

Salz ist der Rohstoff der 10.000 Anwendungen. Ein Naturprodukt, das für den Menschen unverzichtbar ist.

 

Das Kind ungleicher Eltern

Was als Salz – oder genauer Kochsalz – in jedem Küchenschrank zu finden ist, bezeichnet der Chemiker nüchtern als NaCl, Natriumchlorid. Es ist die Verbindung zweier sehr verschiedener Elemente: Natrium und Chlor.

Während das eine ein sehr reaktionsfreudiges Metall ist, handelt es sich bei dem anderen um ein gelbgrünes Gas.

Kochsalz ist das "Kind" dieser beiden Grundstoffe, enthält zwar ebensoviel Natrium- wie Chlorionen, hat aber keine der Eigenschaften seiner "Eltern".

Allerdings sind die Einzelbestandteile von Natriumchlorid einer der Gründe dafür, daß Salz neben der geläufigen Verwendung als Gewürz und Konservierungsmittel ein so wichtiger Grundstoff für die moderne Chemie, und damit für viele selbstverständliche Annehmlichkeiten unseres Lebens, ist.

 

Früher ein Luxusartikel...

Allein in den Ozeanen sind etwa 50 Billiarden Tonnen Salz gelöst. Fast vier weitere Billionen Tonnen enthalten die bekannten Steinsalzlagerstätten. Trotz dieses Überflusses war Salz über Jahrtausende ein knappes Gut, das nicht selten mit Gold aufgewogen wurde. Mit Ausnahme des bronzezeitlichen Salzbergbaus im österreichischen Hallstatt konnte das begehrte Mineral nur dort gewonnen werden, wo salzhaltige Quellen zu Tage traten oder die klimatischen Bedingungen die Erzeugung aus Meerwasser zuließen. Als Handelsgut ersten Ranges gelangte es über ausgedehnte Fernstraßen zu den Kunden und mußte – dem Aufwand entsprechend – teuer bezahlt werden.

 

...heute ein leicht verfügbares, unentbehrliches Produkt

Erst der um Mitte des 19. Jahrhunderts in großem Maßstab einsetzende Salzbergbau brachte die Wende. Die Fortschritte der Technik ermöglichen immer leistungsfähigere Abbauverfahren und erschlossen Salzvorkommen, die bislang nicht zugänglich waren. Gleichzeitig wurde durch verfeinerte Bohrverfahren die Soleerzeugung gesteigert.

Heute steht dem "Salzhunger" der Welt eine jährliche Produktion von rund 190 Millionen Tonnen Salz in unterschiedlichen Gewinnungsformen gegenüber.

Die Kali und Salz GmbH, der größte deutsche Salzproduzent und zugleich einer der maßgeblichen in Europa, ist mit ihren Vorgängergesellschaften seit über 100 Jahren in diesem spezialisierten Bergbauzweig tätig. Als Unternehmen "der ersten Stunde" haben wir die Geschichte der Salzgewinnung mitgeprägt und zu seiner technischen Entwicklung beigetragen.

 

... mit vielseitigen Anwendungsformen

Daß unsere Nahrung durch Salz die "richtige Würze" bekommt und haltbar wird, weiß jedes Kind. Daß Salz aber auch bei der Herstellung von Glas, Kunststoffen und Aluminium beteiligt ist, ist vielen schon weniger geläufig. Textilien verdanken ihm ihre leuchtenden Farben. Automatische Wasserenthärtungsanlagen – auch in der Geschirrspülmaschine – brauchen Salz zur Regenerierung. Backpulver, Seife und Zellstoff werden aus Chemikalien hergestellt, die es ohne Salz und moderne chemische Verfahren nicht gäbe. Salz wird in Bohrspülungen bei der Erdöl- und Erdgasförderung eingesetzt, sorgt im Winter für sichere Straßen und rettet Leben als Infusionslösung oder Bestandteil von Medikamenten. Speisesalz mit Jod und Fluor versorgt den Körper mit lebenswichtigen Mineralstoffen und beugt Mangelerscheinungen vor. Die Reihe der Beispiele läßt sich beliebig fortsetzen. Wohin wir auch schauen, dem Salz verdanken wir Dinge, auf die wir nicht verzichten können oder die uns seit langem zur angenehmen Selbstverständlichkeit geworden sind.

 

Der Stoff, aus dem das Leben ist

So wie die einzelligen Lebewesen des Erdaltertums das Salz der Urmeere für ihre Entwicklung brauchten, so kann auch heute kein Lebewesen auf diesen Stoff verzichten. Salz steuert wichtige Körperfunktionen; es ist – im wörtlichen Sinne – lebenswichtig. Über diese Bedeutung hinaus hat Salz aber durch Fortschritte der Wissenschaft immer neue Einsatzbereiche gefunden. Auch im übertragenen Sinne gilt: Ohne Salz ist unser Leben nicht vorstellbar. Diese Behauptung mag zunächst etwas übertrieben erscheinen. Ein kurzer Streifzug macht aber sehr schnell deutlich, daß Salz ein ständiger Begleiter in unserem täglichen Leben ist. Soda, Natronlauge, Chlor und Natriumbikarbonat – sie alle werden großtechnisch aus Salz gewonnen. Die chemische Industrie verbraucht zur Herstellung dieser wichtigen Grundstoffe jedes Jahr rund 110 Millionen Tonnen Salz und erzeugt aus ihnen eine fast unüberschaubare Zahl von Veredelungsprodukten. Sie zusammen mit den Anwendungen in anderen Bereichen machen aus Salz einen universellen Rohstoff – ein Element des Lebens.

 

Sole

Sole, in Wasser gelöstes Salz, wird heute meist nach dem Verfahren der kontrollierten Bohrlochsolung hergestellt. Dabei wird Süßwasser über eine Bohrung in die Salzlagerstätte eingepreßt, um das Salz aufzulösen und gleichzeitig bereits gesättigte Sole zu verdrängen. Diese dient dann der chemischen Industrie als Grundstoff oder wird in der Siedesalzgewinnung eingesetzt. Die dabei entstehenden Hohlräume (Kavernen) eignen sich wegen der Dichtigkeit des Salzgesteines besonders für die untertägige Speicherung von Mineralöl, Kraftstoffen, Erdgas sowie Flüssiggas.

 

Siedesalz

Siedesalz wird durch Eindampfen gereinigter Sole hergestellt. Das dabei rekristallisierte Salz zeichnet sich vor allem durch höchstmögliche Reinheit und volle Löslichkeit aus. Für die Erzeugung von Speisesalz ist es die bevorzugte Gewinnungsform.