Riewewaffeln (Kartoffelwaffeln)

 

650 g Kartoffeln; gerieben

500 g Butter

390 g Zucker

150 g Mehl

8 Eier

 

 

Herbert Schmitt: Begonnen habe ich meinen Ausflug in Siegerlaender

Ess- und Trinkultur mit einem Hinweis auf den gewaltigen Appetit, den

die Hammerschmiede, jene Maenner, die taeglich mit zentnerschwere

Eisenluppen herumhantierten, wie andere Leute - sagen wir mal - mit

Schraubenzieher und Kneifzange. Beschliessen will ich die Reihe mit

dem Bericht von einem Wettessen, bei dem Fretzes Haenner aus

Boschgotthardshuetten, ein ebensolches Prachtexemplar von

Hammerschmied, die Hauptrolle spielte.

 

Eines Tages wurde er vom Bergassessor Schleifenbaum eingeladen, da

dieser gewettet hatte, der Haenner koenne ein halbes Kalb vertilgen.

Der Gast nahm also am Tisch Platz und harrte der Dinge, die da kommen

sollten. Um ihm die "Arbeit" zu erleichtern, hatte man die

Kalbshaelfte zu Gulasch verarbeitet. Der Haenner machte sich auch

eifrig darueber her und liess es sich schmecken. Als die Schuesseln

leer waren, erschallte zum Erstaunen der Anwesenden Haenners

Donnerstimme: "Wann kemmt da aendlich dat Kalf?"

 

Mir scheint, dass das nachfolgende Rezept, was die Mengen angeht,

auch auf Fretzens Haenner zugeschnitten zu sein. Sollte aber kein

Haenner in der Familie sein, koennte man ja einige Freunde zu diesen

ungewoehnlichen Waffeln einladen!

 

Das Rezept:

 

Kartoffeln schaelen, waschen und reiben.

Butter und Zucker schaumig ruehren.

Eier trennen.

Eigelb und Kartoffelmasse zum Buttergemisch geben.

Mit dem Mehl gut verruehren.

Eiweiss steif schlagen und unter die Masse heben.

Den Topf mit dem fertigen Teig in eine Schuessel mit heissen Wasser

stellen, damit der Waffelteig nicht fest wird.

Portionsweise den Teig im Waffeleisen goldgelb backen.